Heute teste ich das Katzenfutter Felix, dabei im Speziellen Felix mit Kaninchen und Ente in Gelee. Wer schon mal in einem Katzenforum erwähnt hat, dass er seine Katze mit Felix oder Whiskas füttert, hat bestimmt gleich den Zorn des Forums zu spüren bekommen. Das wäre schlimmer als McDonald’s und man könne sein Tier ja auch gleich mit Müll füttern. (Forianer kennen bei Katzenfutter keinen Spaß und keine Zurückhaltung.) Ich wollte mir aber ganz objektiv mal selbst ein Bild davon machen.
Die Firma
Das Katzenfutter von Felix stammt von einer Firma namens Purina. Auf ihrer Webseite steht:
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt das Leben von Haustieren, die Gesellschaft und die Umwelt zu verbessern.“
Auch wenn da ein Komma fehlt, ist gegen dieses Ziel eigentlich nichts einzuwenden. Wer mehr wissen will, kann sich dann weiter durch die Webseite klicken. (Die Kommasetzung ist bei denen allgemein ein Problem – aber gut, die machen Tierfutter und keine Deutschlehrbücher.)
Offenbar haben sie sich ein paar Ziele gesetzt, die sie bis 2023 erreichen wollen. Das sind so feine Sachen wie „branchenführend in den Bereichen Tiernahrung und Gesundheitsforschung sein“. Also möglichst viel Katzenfutter verkaufen? Ob das die Gesellschaft wirklich verbessert?
Und: „Transparenz über unsere Produkte und Inhaltsstoffe schaffen“. Ich sage mal so: Sie müssen ja eigentlich wissen, was in ihrem Futter drin ist, da kann das eigentlich nicht so schwer sein, das einfach auf die Verpackung zu schreiben.
Noch ein Ziel sind Haustiere am Arbeitsplatz: „Bis 2020 wollen wir in ganz Europa 200 Kooperationen ins Leben rufen, um tierfreundliche Arbeitsplätze zu fördern.“ Das ist eigentlich auch etwas, das nicht direkt Purina betrifft sondern andere Arbeitgeber.
Verwandter Artikel: Wie man die Fütterungszeiten seiner Katze umstellt
Ich bin also schon etwas skeptisch, was Purina angibt, aber das Marketing ist eine Sache, das Futter selbst ist eine ganz andere. Sollen sie mich also mit der Qualität ihres Futters beeindrucken!
Die Inhaltsstoffe
Hier kann ich gleich noch mal die Transparenz ansprechen: Da besteht tatsächlich noch Verbesserungsbedarf, denn besonders genaue Angaben machen sie hier nicht.
Zusammensetzung
- Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (davon 4 % Kaninchen, 4 % Ente)
- Fisch und Fischnebenerzeugnisse
- pflanzliche Nebenerzeugnisse
- Mineralstoffe
- Zucker
Analytische Bestandteile
- 7 % Protein
- 3,5 % Fettgehalt
- 2,0 % Rohasche
- 0,05 % Rohfaser
- 83,5 % Feuchtigkeit
- 0,6 % Linolsäure (Omga-6-Fettsäure)
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe je kg
- 595 IE Vitamin A
- 90 IE Vitamin D
- 13 mg Vitamin E
- 21 mg Eisensulfat Monohydrat
- 0,27 mg Calciumjodat, wasserfrei
- 2,4 mg Kupfersulfat Pentahydrat
- 4,1 mg Mangansulfat Monohydrat
- 34 mg Zimksullfat Monohydrat
Auswertung
Gucken wir also etwas geanuer hin. (Siehe hierzu auch eine Übersicht, was im Katzenfutter wichtig ist, unter So füttert man seine Katze richtig).
Als Erstes erwähne ich immer gerne, ob ein hoher Fleischanteil vorhanden ist, denn ein hoher Fleischanteil gilt allgemein als gut. Leider kann ich es hier nicht erwähnen, denn abgesehen von den 4 % Kaninchen und 4 % Ente, die maximal enthalten sein müssen, damit das Futter als „Mit Kaninchen und Ente“ verkauft werden darf, bleibt man völlig im Unklaren, was genau man seinem Tier hier füttert. Das Fleisch wird nicht genauer benannt und so, wie es hier dargestellt ist, könnten quasi 80 % pflanzliche Nebenerzeugnisse und 10 % Zucker enthalten sein, das wäre auch noch vom Etikett abgedeckt. Der unbekannte Fleischanteil ist für mich ein großer Kritikpunkt.
0,05 % Rohfaser ist auch sehr wenig. Der Wert sollte zwar nicht über 1 % liegen, da es quasi unverdauliche Ballaststoffe sind, aber etwas ist trotzdem gut, da es der Katze länger ein Sättigkeitsgefühl gibt. Zugegeben, das ist so eine Wischiwaschi-Angabe, „Nicht zu viel und nicht zu wenig“ – und wenn alles andere beim Futter stimmen würde, würde es dieser Faktor für mich auch nicht schlecht machen.
Zucker wird gerne verteufelt, schließlich kriegen Menschen davon Karies und werden dick. Katzen können offenbar gar keine Karies bekommen und Zucker auch nicht schmecken und der Grund, warum Zucker ins Futter gemischt ist, ist die braune, fleischige Farbe, die man dem Futter damit geben kann. In geringen Mengen würde ich persönlich Zucker auch in Katzenfutter nicht verteufeln. Aber da liegt natürlich auch wieder das Problem: Man weiß gar nicht, wie viel Zucker hier im Futter ist.
Abschließend kann ich es ja wirklich fast glauben, aber im Felix-Futter scheint kein Taurin zu sein. Taurin ist äußerst wichtig für Katzen, damit sie auf Dauer nicht erblinden. 200 mg/kg sollten mindestens enthalten sein. Hinten auf der Verpackung steht zwar, „mit der richtigen Kombination aus ausgewogenen Mineralstoffen und Vitaminen, die helfen, den Tagesbedarf deiner Katze zu 100% zu decken“ – aber wie das ohne Taurin gehen soll, ist mir schleierhaft. Es sei denn, es versteckt sich unte der Angabe „Mineralstoffe“. So oder so kann man ohne eine genaue Mengenangabe nicht sagen, ob bzw. ob genug Taurin enthalten ist. Dadurch kann ich Felix nicht positiv bewerten.
Konsistenz
Felix mit Kaninchen und Ente in Gelee besteht aus Fleischbröckchen (wenn es denn Fleisch ist), die in Gelee gebunden sind. Meine Kater mögen Gelee und man kriegt es gut aus der Dose.
Geschmack
Vom Geschmack her finden meine Kater Felix sehr lecker. Der Kommentar meiner Tierärztin dazu war: „Klar, Fast Food ist ja auch lecker.“ Wenn es alleine nach dem Geschmack ginge, hätten meine Katzen nichts dagegen, das immer zu fressen.
Fütterungsempfehlung
Felix in Gelee gibt es in Dosen zu 400 g und in Beutelchen (Pouches, wie man neudeutsch sagt) zu 100 g. Die Verpackung gibt als Fütterungsmenge 1 Dose pro Tag an, also:
- 4-kg-Katze => 400 g
Wie immer sind das Richtwerte, die je nach Aktivität der Katze auch variieren können, aber dieser sticht im Vergleich zu anderem Katzenfutter schon als ziemlich hoch hervor. Bei Animonda und Catz Finefood ist die Empfehlung gerade mal die Hälfte und so drückt sich schon irgendwie der Verdacht auf, dass in diese Futter nicht so besonders viele Nährstoffe enthalten sind.
Fazit
Felix mit Kaninchen und Ente in Gelee mag meinen Katern zwar schmecken, jedoch weiß man nicht, wie viel Fleisch überhaupt enthalten ist oder wie viel Getreide. Neben dem unbekannten Zuckergehalt ist auch völlig unklar, ob und, falls ja, wie viel des für Katzen so wichtigen Taurins enthalten ist. Aus diesen Gründen würde ich persönlich vom Füttern mit Felix abraten, besonders, wenn jemand Felix seinen Katzen als Alleinfuttermittel geben möchte.
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