Die Katze baden – ist das nötig? (Mit Anleitung!)

Muss man seine Katze baden oder ist das Tierquälerei? Und falls ja, wie oft muss man eine Katze baden? Und ab wann darf man Katzen baden? Und was für Shampoo verwendet man dafür? All diese Fragen sehen wir uns genauer an.

Muss man seine Katze baden?

In der Regel muss man Katzen nicht baden, da Katzen sehr reinliche Tiere sind, die sich durch Ablecken ihres Fells selbst sauber halten.

Katzen verbringen viel Zeit mit dem Saubermachen. Mehrmals am Tag kann man sie bei der Fellpflege beobachten, und wer selbst schon mal von seiner Katze abgeleckt wurde, der weiß: Ihre Zungen sind rau und speziell dafür gemacht, Dreck und Gerücke aus dem Fell zu bekommen.

Ausnahme Nacktkatze

Nacktkatzenrassen wie die Sphynx-Katze (oder Sphinx-Katze) bilden eine Ausnahme. Sie müssen regelmäßig gebadet werden, am besten einmal pro Woche bis alle zwei Wochen. Da sie kein Fell haben, können sie bei der Reinigung die Öle nicht gut verteilen. Es bildet sich ein Belag aus Talg auf der Haut und Poren können verstopfen. (Wie das aussieht sieht man in diesem YouTube-Video.)

Warum soll man seine Katze nicht baden?

Katzen müssen also im Normalfall nie gebadet werden, und man sollte seine Katze auch nicht baden, wenn sich dies vermeiden lässt. Es gibt mehrere Gründe, warum das Baden schlecht sein kann:

Baden stresst die Katze

Vielen Katzen mögen kein Wasser und sind es nicht gewöhnt, gebadet zu werden. Sie wehren sich dagegen und empfindet das Baden als großen Stress. So verlieren sie Vertrauen zu Herrchen oder Frauchen, was in der Folge zu Verhaltensproblemen führen kann.

Baden führt zu Hautproblemen

Im Gegensatz zu Menschen sind Katzen gewissermaßen nicht dafür gemacht, ständig gebadet zu werden. Ständiges Baden führt zu Problemen mit der Haut und entfernt natürliche Öle im Fell. Es kann dadurch zu Hautreizungen kommen. Falsches Shampoo kann dabei ebenfalls ein Faktor sein.

Wann sollte man seine Katze baden?

Es gibt bestimmte Situationen, in denen es trotzdem ratsam sein kann, eine Katze zu baden:

Stark verschmutztes Fell

Ist das Fell einer Katze stark verschmutzt, zum Beispiel durch eine klebrige oder für die Katze giftige Substanz (zum Beispiel Öl), kann es sinnvoll sein, sie zu baden. Da Katzen sich reinigen, indem sie ihr Fell ablecken, kann ein Bad allein dann schon nötig sein, damit sie solche Stoffe nicht durch das Ablecken in den Körper aufnehmen.

Hat die Katze dagegen etwas Kot im Fell oder an der Pfote, reicht es auch, das Fell oder die Pfote mit einem feuchten Lappen abzuwischen, ohne gleich die ganze Katze zu baden. Sie wird sich dann selbst um den Rest kümmern.

Katze wird nach dem Baden hochgehoben
In manchen Fällen kann es nützlich sein, die Katze zu waschen.

Medizinische Behandlungen

Hat eine Katze Flöhe, kann eine Behandlung durch Baden mit speziellem Shampoo nötig werden, um die Parasiten loszuwerden.

Katze, die sich nicht mehr selbst putzt

Manche Katzen hören mit zunehmendem Alter auf, ihr Fell richtig zu pflegen. Dies kann damit zu tun haben, dass die Bewegungen schmerzahft geworden sind und die Katzen nicht mehr so flexibel sind.

Auch bei sehr übergewichtigen Katzen kann es zu solchen Problemen kommen, da diese eventuell Schwierigkeiten haben, alle Stellen zu erreichen.

In solchen Fällen ist es wichtig, dass der Besitzer die Katze bei der Fellpflege unterstützt. Dies muss nicht immer gleich ein Vollbad sein – auch ist regelmäßiges Bürsten, besonders bei Langhaarkatzen, wichtig und stärkt die Verbindung zwischen Katze und Tier.

Putzt sich eine Katze nicht mehr richtig, sollte man sich mit dem Tierarzt besprechen, um die Ursachen zu erforschen. Nur wenn der Tierarzt das Baden der Katze für sinnvoll hält, sollte man die Katze baden.

Nacktkatzen

Wie oben kurz erwähnt führt das fehlenden Fell bei Nacktkatzen wie der Sphynx zu Problemen. Diese Katzen kann man baden oder zumindest mit einem feuchten Lappen bei der Pflege unterstützen.

Was braucht man, um eine Katze zu baden?

Folgende Dinge braucht man, um eine Katze zu baden:

Wanne

Das kann die eigene Badewanne sein oder auch eine Babybadewanne, Plastikkiste, oder die Spüle in der Küche.

Gummimatte

Eine Gummimatte* oder einfach ein Handtuch sollte man in die Badewanne oder Spüle legen, damit die Katze einen sicheren Stand hat und einen guten Halt findet. Eine rutschige Badewanne dagegen verängstigt die Katze schnell.

Shampoo für Katzen

Da die Haut von Katzen einen anderen PH-Wert als die von Menschen hat, benötigt man ein spezielles Katzenshampoo. Ideal ist ein hypoallergenes, geruchloses Shampoo, damit die Katze nicht ihren Eigengeruch verliert. Das Neutra-Shampoo von Trixie ist beispielsweise unparfümiert:

Trixie Neutral-Shampoo für Hunde und Katzen*
Unparfümiertes Shampoo für Katzen

Waschlappen

Mit einem Waschlappen oder einem feuchten Tuch kann man das Fell der Katze gut saubermachen.

Handtücher

Handtücher sollte man am besten großzügig bereithalten und auslegen, damit die Katze nicht durchnässt durch die Wohnung rennt und alles nass macht. Nach dem Waschen sollte man die Katze vorsichtig aus der Wanne heben und gut abtrocknen.

Wie badet man eine Katze richtig?

Beim Baden einer Katze sollte man wie folgt vorgehen:

1) Alle Utensilien vorbereiten

Um den Ablauf möglichst stressfrei zu gestalten, sollte man das Bad gut vorbereiten und alle Utensilien – Handtücher, Waschlappen und Katzen-Shampoo – vorher bereitlegen. Es gibt viele Arten von Katzenshampoo. Das normale Shampoo der Katzenhalter (also für Menschen) kann man nicht verwenden, sondern man benötigt ein spezielles Katzenshampoo, am besten ein hypoallergenes und geruchloses.

2) Warmes Wasser verwenden

Auch das Wasser sollte man schon in der Wanne haben, bevor man die Katze dazuholt. Zum Baden der Katze kann man eine Badewanne, ein Spülbecken oder auch eine Babybadewanne verwenden. Ideal ist auch eine Art Gummimatte*, damit die Katze einen guten Halt hat und sich sicher fühlt. Alternativ kann man dafür auch ein Handtuch verwenden, das man auf den Wannenboden legt.

Wichtig ist auch, dass das Wasser warm aber nicht zu heiß ist. Lauwarmes Wasser ist ideal. Die Wanne sollte nur leicht gefüllt sein, sodass die Katzenbeine nur etwa zur Hälfte bedeckt sind. Dann kann man mit der Hand oder einem Becher Wasser über die Katze schaufeln und sie mit einem Waschlappen abreiben.

3) Langsam vorgehen

Man sollte die Katze am besten baden, wenn sie gerade entspannt ist, auch wenn das Bad sie eventuell automatisch stressen wird. Am besten man nimmt sie vorsichtig hoch und geht behutsam vor, statt die Katze gegen ihren Willen zu greifen und ganz plötzlich ins Wasser zu „werfen“.

Wer durch die Gesundheit der Katze oder die Rasse bedingt öfter seine Katze baden muss, der kann sie gut mit Klickertraining oder Belohnungen dazu trainieren, selbst ins Wasserbad zu steigen (siehe unten). Wer nur einmal wegen Flöhen oder sonstigen Problemen die Katze waschen muss, hat dabei schlechtere Karten und muss meist mit etwas Widerstand rechnen.

4) Abtrocknen

Ist die Katze gewaschen, solltet ihr sie ordentlich abtrocknen. Ihr könnt sie auch vorsichtig fönen, falls es kalt ist oder sie sehr langes Fell hat – allerdings gibt es Katzen (wie meine), die panische Angst vor dem Fön haben. In solchen Fällen ist es sicher besser, die Katze nicht zu traumatisieren und stattdessen die Heizung etwas höher zu drehen.

Katzen dauerhaft ans Baden gewöhnen

Wer seine Katzen dauerhaft ans Baden gewöhnen möchte (zum Beispiel weil die Katze eine Sphinx ist oder sie alt ist, sich nicht mehr sauber macht und auf Dauer Hilfe benötigen wird), der kann sie mit Klickertraining oder einfach mit Futter langsam erziehen.

Eine genaue Anleitung dazu findet man in den YouTube-Videos von Traveler’s Garden:


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