Wohnungskatzen brauchen Unterhaltung, die ihnen neben einem vierpfotigen Spielgefährten am besten ein Mensch mit Spielzeug bieten kann. Aber auch beim Spielen mit Katzen kann man einiges falsch machen. Es folgen ein paar Tipps, welche Spiele man mit Katzen spielen kann und wie man Katzenspielzeug selber basteln kann.
Wann soll man mit der Katze spielen?
Generell wird empfohlen, mit den Katzen zu spielen, bevor man sie füttert. Dies imitiert quasi das natürliche Vorgehen: Die Katze muss in der freien Natur jagen, lauern und fangen, bevor sie fressen kann. Spielt man also vor dem Füttern mit der Katze, ist es fast so, als hätte sie sich ihr Fressen verdient.
Aber auch das ist möglich: Das Spielzeug ist hervorgekramt und die Spielangel wird über den Boden gezogen, aber die Katze spielt nicht! Hier würde ich der Katze etwas Abstand gewähren und es später noch mal versuchen. Wenn der Mensch nicht immer Lust zum Spielen hat, wieso dann die Katze? Unsere Kater haben vor dem Essen anderes im Kopf, lassen sich aber danach gerne zum Jagen animieren.
Oft hört man auch den Vorschlag, vor dem Schlafengehen mit den Katzen zu spielen. Der Gedanke hierbei ist, dass man sie so etwas „auspowert“, damit sie so geschafft (und unterhalten) sind, dass sie morgens lange Schlafen und nicht die ganze Nacht durch die Wohnung poltern.
Womit soll man mit den Katzen spielen?
Spielzeug, das sich bestens zum Spielen eignet, sind Spielangeln. Dabei hält man einen Stab, an den mit einer Schnur ein Gegenstand gebunden ist wie eine Stoffmaus oder Federn und dergleichen. So kann man die Beute über den Boden ziehen und die Bewegung eines Tiers nachahmen, dem die Katze dann hinterherjagen kann. Vielleicht noch einen Spieltunnel dazu, schon kann die Katze lauern.
Ein anderes schönes Spielzeug ist der (die? das?) Zoing (Partnerlink). Dabei handelt es sich um ein kleines Röhrchen, das man zusammendrücken kann und das dann beim Loslassen durch die Luft fliegt. Unsere Kater waren ganz wild darauf, genau wie auf den Cat Dancer, einen Draht mit einem festgebundenen Papierchen, das sich wohl wie eine Fliege oder ein anderes Insekt bewegt.
Was man wissen sollte, ist, dass auch Katzen Abwechslung mögen. Vielleicht nicht in ihrer Routine und auch nicht immer beim Essen, aber beim Spielen auf jeden Fall. Auch jeder noch so interessante Cat Dancer ist irgendwann ein alter Hut. Hier empfiehlt es sich, das Spielzeug immer mal durchzuwechseln und nicht immer offen herumliegen zu lassen.
Einen großen Spielzeugtest habe ich mit meinen Katzen durchgeführt und in meinen Artikel Katzenspielzeug von Katzen getestet eingebracht.
Was sollte man NICHT mit Katzen spielen?
Spiele mit Katzen gibt es viele, aber manche Katzenspiele trainieren ihnen schlechte Gewohnheiten an: Man sollte sich dringend gleich angewöhnen, nicht mit den Händen mit den Katzen zu spielen. Besonders wenn sie noch kleine Kitten sind, ist das zwar naheliegend und macht Spaß, aber Katzen haben scharfe Krallen, die man dann sehr schnell zu spüren bekommt.
Besser ist ist es daher, den Katzen erst gar kein solches Verhalten anzutrainieren. Dazu gibt es die bereits erwähnten Spielangeln oder anderes Spielzeug an Stäben, bei dem die Hände sicher sind. Greift die Katze doch mal die Hände an, sollte man gleich mit dem Spielen aufhören, damit sie lernt, dass beim Kratzen von Händen der Spaß aufhört. Vielleicht noch ein lauets „Aua!“ dazu, aber bloß nicht die Katze ausschimpfen oder gar bestrafen. Sie merkt auch dadurch, dass das Spielen aufgehört hat, dass sie etwas falsch gemacht hat. Wenn die Katze beim Spielen beißt, geht man übrigens ebenso vor: Aua sagen und mit dem Spielen aufhören.
Auch abgeraten wird vom Spielen mit Laserpointern. Ich habe damals einen angeschafft und kann durchaus bestätigen, dass die Kater wie wild auf den kleinen roten Punkt reagieren und ihm sofort hinterherjagen, bis sie sich komplett verausgabt haben. Allerdings gibt es dabei zwei Probleme:
- Die Katze kann den Punkt nie erwischen. So wird das Spielen für die Katze frustrierend. Das Tolle am Jagen ist schließlich, die Beute letztendlich zu ergattern, aber der rote Punkt lässt sich einfach nicht greifen. Ich habe damals versucht, das Spiel abzuwandeln und heimlich ein Leckerli auszulegen, auf dem der rote Punkt dann ruhen kann. Das Leckerli lässt sich schließlich greifen und fressen und wäre so eine schöne Belohnung. Geklappt hat das leider nicht: Garrus hat den Punkt und das Leckerli nur angeschaut und war generell recht verwirrt. Beim Ausschalten des Laserpointers lief er dann noch einige Zeit durch die Wohnung auf der Suche nach der Beute, die ihm entgangen ist.
- Der Laser gefährdet die Katzenaugen. Das liest man immer wieder und man sollte es sicherlich ernst nehmen. Klar, niemand leuchtet seinem Tier absichtlich in die Augen, aber eine Wohnung besteht aus vielen spiegelnden Flächen und manchmal kann man es nicht so gut steuern, wie man vielleicht meint. Unser Laminat spiegelt zum Beispiel recht stark, da ist die Gefahr groß, dass man so mal die Augen der Katze trifft.
Generell rate also auch ich vom Laserpointer ab. Es gibt viele, die schwören drauf, aber allein Garrus frustriertes Suchen, wenn der Punkt verschwunden ist, lässt mich nicht mehr zum Laserpointer greifen.
Verwandter Artikel: Katzenspielzeug von Katzen getestet
Abschließend seien auch noch Wollschnüre erwähnt. Das Klischee des Kittens, das mit Wollknäueln spielt, ist war altbekannt, jedoch ist der Schaden groß, wenn ein Kätzchen die Wollschnur dann verschluckt. Dabei kann jede Menge kaputt gehen und durch das „Herausziehen“ eines Schnurendes, das vielleicht aus dem Mäulchen schaut, wird alles noch viel schlimmer. Verschluckt die Katze erstmal einen Faden, sollte man schnell zum Tierarzt fahren – aber besser ist, man versucht diese Gefahr schon mal von vornherein auszuschließen.
Selbstbeschäftigung für Katzen
Es gibt auch jede Menge Möglichkeiten für Katzen, sich still zu beschäftigen – das Stichwort hier heißt Aktivitätsspielzeug oder „Activity Toys“. Hier wird im Haustierladen jede Menge Spielzeug angeboten, von Snackbällen zu Knisterdecken bis hin zu Ballbahnen und Aufziehmäusen.
- Snackbälle: Das sind einfach Bälle, die sich mit Leckerli befüllen lassen und eine kleine Öffnung haben, durch die die Leckerli wieder herausfallen, wenn die Katze sie geschickt genug über den Boden rollt. Sie sind günstig, z. B. als Plus-Produkt bei Amazon (Partnerlink) und meine einzige Sorge dabei ist, ob den Nachbarn unter uns vielleicht das Herumgerolle auf die Nerven geht.
- Katzendecke mit Leckerli: Mit der Knisterdecke (oder Pföteldecke (Partnerlink), wie die offizielle Bezeichnung von Trixie ist) habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist eine kleine Decke mit zwei Schichten aus knisterndem Material, in der einige Löcher sind. In die Löcher kann man Leckerli hineintun, die die Katzen dann herausfischen müssen. Das dauert einige Zeit und so sind die Katzen beschäftigt – im Idealfall in einem anderen Zimmer, denn das Knistern kann nach einiger Zeit nerven! Man kann sie aber gut damit alleinlassen, wenn man länger außer Haus ist.
- Spielbahnen: Eine Bahn, auf der ein Ball entlangrollt, den die Katze anstoßen kann. Ich sage gleich, unsere Kater haben sehr schnell die Lust daran verloren und jetzt steht sie meistens herum und staubt ein. Bei Amazon (Partnerlink) sind manche Leute sehr begeistert – es kommt also wohl sehr auf die Katze an. (ZooRoyal (Partnerlink) hat auch eine Spielbahn aus Karton, für alle, die es etwas nachhaltiger mögen.)
Katzenspielzeug selber basteln
Man muss auch nicht unbedingt Geld ausgeben, um den Katzen ein schönes Spielzeug zu präsentieren. Man kennt das ja: Ein teures Spielzeug oder ein großer Kratzbaum wird gekauft, und die dumme Fellnase setzt sich lieber in den Karton, als sich für dessen Inhalt zu interessieren. Angespielzeug hin und Spielzeugmaus her, am liebsten spielen unsere Kater mit zwei aneinander befestigten Stückchen Draht. Ich denke, kein anderes Spielzeug gefällt ihnen nach langem Gebrauch noch so gut.
Hier ein paar Ideen für günstiges Katzenspielzeug zum Selbermachen:
- Drahtangel: Wirklich so einfach, wie es klingt. Man verbindet einfach zwei Stückchen Draht miteinander, schon ist das Spielzeug fertig.
- Toasterclips: Auch für diese können sich unsere Kater immer wieder aufs Neue begeistern. Ich werfe die Toasterclips gerne gegen die Küchenwand und Garrus springt in die Luft, um sie schon im Flug zu fangen.
- Raschelkiste: Man fülle einen Karton mit zerknülltem Papier, Blättern, Ästen oder was man sonst so findet und mische ein paar Leckerli darunter, die die Tierchen dann suchen müssen.
- Lochkarton: Ein Karton mit Loch. Klingt langweilig, aber wer zwei Kater hat und einen davon in eine Kiste mit Loch steckt, hat gleich ein Spielzeug für zwei, wenn die Kralle aus dem Loch kommt und der andere Kater dann das Loch angreift.
Wer noch weitere Ideen für selbstgemachtes Spielzeug hat, kann diese gerne in den Kommentaren teilen – ich freue mich über neue Anregungen!