Freigänger kommen in der freien Natur mit vielen verschiedenen Krankheitsauslösern in Kontakt, aber auch Wohnungskatzen können sich durch Erreger verschiedene Katzenkrankheiten einfangen. Sobald Katzen davon gesundheitliche Probleme aufweisen, möchte man ihnen als Besitzer umgehend helfen. Dafür muss man allerdings zunächst einmal wissen, woran das Tier genau leidet. Hier haben wir die 8 häufigsten Katzenkrankheiten zusammengesucht, um dich dabei zu unterstützen, deiner Katze so gut es geht zu helfen. Bei allen Katzenkrankheiten gilt jedoch: Mit einem Besuch beim Tierarzt hilfst du deiner Fellnase am besten.
#1 Katzenschnupfen
Definition und Ursache
Beim Katzenschnupfen handelt es sich um eine Infektionskrankheit, welche Entzündungen im Augen- und Atemwegsbereich verursacht. Durch Viren und Bakterien kann es zu einer Infektion kommen, welche auch auf weitere Tiere übertragbar sind.
Symptome
Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt den Befall durch Katzenschnupfen. Deshalb sind vor allem Kitten und ältere Katzen davon betroffen. Da verschiedene Erreger der Auslöser dafür sein können, gestalten sich auch die Symptome unterschiedlich. Typische Anzeichen für eine Erkrankung sind unter anderem Fieber, eine Bindehautentzündung, Husten und Schluckbeschwerden.
Behandlungsmöglichkeiten
Da eine eindeutige Diagnose nur in einem Labor bestätigt werden kann und diese Krankheit in manchen Fällen sogar lebensbedrohlich ist, sollte bei Verdacht umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Üblicherweise wird eine erkrankte Katze mit Antibiotikum behandelt.
#2 Katzenseuche
Definition und Ursache
Die Katzenseuche ist eine Viruserkrankung und wird von dem Parvovirus ausgelöst. Von der Infektion sind zumeist Kitten betroffen, da diese noch keine Impfung gegen den Erreger erhalten haben oder die ungeschützte Mutter während der Trächtigkeit den Virus übertragen hat. Ebenso sind ältere Katzen aufgrund eines geschwächten Immunsystems stärker gefährdet.
Symptome
Leider zählen zu den durch Katzenseuche verursachten Beschwerden gängige Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen und Fieber, wodurch eine Feststellung der Erkrankung erschwert wird. Sollten die Anzeichen jedoch länger als 24 Stunden anhalten, ist es in jedem Fall ratsam, einen Tierarzt zu involvieren, da die Krankheit in manchen Fällen einen schweren Verlauf nehmen kann.
Behandlungsmöglichkeiten
Falls die Katze noch keine Schutzimpfung gegen den Parvovirus erhalten hat, sollte dies schnellstmöglich nachgeholt werden. Einer Infektion wird meist mit Medikamenten und Antibiotika entgegengewirkt.
#3 Schilddrüsenüberfunktion
Definition und Ursache
Eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht eine Störung der Hormone, da davon zu viele produziert werden. Speziell ältere Katzen sind davon betroffen. Diese Krankheit kann des Weiteren zu Geschwürbildungen führen.
Symptome
Auffälliger Gewichtsverlust, Verhaltensänderungen und Stoffwechselstörungen können auf eine Schilddrüsenüberfunktion zurückgeführt werden. Für eine Diagnose sollte allerdings ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine Schilddrüsenüberfunktion ist schwierig zu erkennen; beispielsweise kann verstärkter Haarausfall eine Folge sein, dieser wird jedoch bei Katzen z. B. ebenso durch das Ablegen des Winterfells hervorgerufen.
Behandlungsmöglichkeiten
Meist werden Tabletten verabreicht, welche die Überproduktion reduzieren – und somit auch die entstandenen Symptome.
#4 Katzendiabetes
Definition und Ursache
Katzendiabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, an der viele Katzen leiden. Da der aufgenommene Zucker im Körper verarbeitet, aber nicht als Energiezufuhr genutzt wird, kommt es zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel.
Symptome
Anzeichen einer Katzendiabetes zeigen sich meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium, welches sogar lebensbedrohlich sein kann. Häufiges Urinieren und ein starker Durstdrang können auf die Zuckerkrankheit hindeuten. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Blutübersäuerung, welche umgehend behandelt werden muss.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Katze kann von dieser Krankheit zwar nicht geheilt werden, aber man kann die Symptome so gut es geht eindämmen. Dafür benötigt es eine ausgewogene Ernährung und Diät, um den Stoffwechsel wieder ins Lot zu bringen. Zusätzlich bedarf es evtl. regelmäßiger Insulinspritzen vor den Fütterungen. Auch hier ist wie immer die Expertise eines Tierarztes vonnöten.
#5 Nierenschwäche
Definition und Ursache
Bei einer Nierenschwäche nimmt die Funktion der Niere ab. Dies kommt vor allem aufgrund von Altersschwäche bei Senioren vor. Allerdings kann diese Beeinträchtigung auch durch Giftstoffe wie Giftköder oder Pestizide ausgelöst werden.
Symptome
In der Regel macht sich eine Nierenschwäche erst nach längerer Zeit bemerkbar. Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, erhöhter Durst oder Erbrechen können darauf hindeuten.
Behandlungsmöglichkeiten
Infolge einer Blutuntersuchung kann der Tierarzt eine Nierenschwäche diagnostizieren. Nach Erkennung wird oftmals zu einem speziellen Diätfutter geraten, welches Besserung schaffen kann. Jedoch kommt es oft zu keinen gesundheitlichen Veränderungen, da diese Krankheit leider nicht heilbar ist.
#6 FORL
Definition und Ursache
FORL – auch bekannt als Feline odontoklastische resorptive Läsionen oder fälschlich Katzenkaries – ist eine schmerzhafte Zahnerkrankung, an der viele Katzen leiden. Sie zählt zu den Autoimmunkrankheiten, bei der es sich wahrscheinlich um ein Problem im Calciumhaushalt handelt. Denn in Folge dieses Calciummangels löst sich der Zahn samt Wurzel auf. Allerdings bleiben die Nerven intakt, wodurch es zu großen Qualen für das Tier kommt.
Symptome
Aufgrund der Schmerzen verweigern Katzen häufig ihr Futter, speicheln viel, knirschen mit den Zähnen und schütteln vermehrt den Kopf. In fortgeschrittenen Stadien können sogar Zähne abbrechen oder zur Gänze fehlen. Ebenso kann eine Zahnfleischentzündung auftreten.
Behandlungsmöglichkeiten
Da ein schlechtes Futter mit wenig Calciumgehalt ebenso die FORL Bildung unterstützen kann, sollte man präventiv auf eine qualitativ hochwertige Nahrungsquelle mit viel Calcium setzen. Sobald eine Katze erkrankt, muss umgehend ein Experte aufgesucht werden. Dieser muss die betroffenen Zähne unter Narkose entfernen, da keine Heilung oder Wiederherstellung möglich ist. Des Weiteren kann es ebenso zu Entzündungen kommen, weshalb zusätzlich oft ein Antibiotikum verschrieben wird.
#7 Wurmbefall
Definition und Ursache
Es ist nicht selten, dass Katzen unter einem Wurmbefall leiden, welcher sich im Magen-Darm-Bereich ansiedelt. Man bezeichnet solche Wirtstiere als Endoparasiten, wozu unter anderem Spul- und Bandwürmer gehören. Beschwerden zeigen sich in den meisten Fällen erst nach einem längeren Befall, da diese Parasiten der Katze wichtige Nährstoffe entziehen und zugleich zu einer Immunschwächung führen können. Eine Ansteckung erfolgt durch bereits infizierte Tiere und besonders freiläufige Katzen sind davon betroffen.
Symptome
Zu den Anzeichen zählen Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, stumpfes Fell oder ein blutiger Stuhlgang. Sei also aufmerksam, wenn deine Katze solche Symptome aufweist. Bei Wohnungskatern sind Würmer eher selten ein Problem – der Tierarzt entwurmt und impft Kitten meist bei ihrem ersten Tierarztbesuch.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei einem Wurmbefall ist ein Besuch beim Tierarzt vonnöten, welcher das passende Medikament verschreiben kann. Diese können in Form von Tabletten, Pasten oder als Spot-on-Mittel verabreicht werden. Zur Vorbeugung, vor allem für Freigängerkatzen, wird zu einer regelmäßigen Wurmkur mit Entwurmungstabletten geraten. Bei Wohnungskatern ist dies weniger relevant.
#8 Ektoparasiten
Definition und Ursache
Zu den Ektoparasiten zählen unter anderem Zecken, Flöhe oder Milben, welche sich an der Hautoberfläche von Katzen ansiedeln. Diese Wirtstiere ernähren sich von Körpersubstanzen des Haustieres, wie beispielsweise Blut. Das Gefährlichste dabei ist jedoch, dass dadurch Krankheiten übertragen werden können. Die Parasiten befallen Katzen in der Natur, aber auch Hauskatzen sind davon gelegentlich betroffen, da sie auch in die Wohnung eingeschleppt werden können.
Symptome
Ein Befall solcher Ektoparasiten äußerst sich durch starken Juckreiz, vermehrtes Kratzen, wunde Hautstellen, Haarausfall oder Verhaltensänderungen der Katze. Aber die Besitzer müssen genauso aufpassen, da Zecken ebenso Menschen befallen können.
Behandlungsmöglichkeiten
Wenn eine Katze Flöhe oder andere Parasiten aufweist, sollte bei Erkennung schnellstmöglich etwas unternommen werden, um ihr die unangenehmen Folgen zu ersparen. Der Katzenbesitzer selbst kann mit Zeckenzangen*, Flohshampoos*, Spot-On-Mitteln und einer regelmäßigen Hygienekontrolle weiterhelfen. Bei Fragen und Unsicherheiten kann auch jederzeit ein Tierarzt einspringen und die richtige Bekämpfungsmethode anwenden.
Fazit
Damit deine Katze keinem unnötigen Risiko ausgesetzt wird, sollte bei auftretenden Anzeichen einer Krankheit ein Tierarzt aufgesucht werden, da Symptome unterschiedliche Ursachen haben können. Es gibt auch Online-Tierärzte, denen man per App Symptome schildern und mit denen man passende Behandlungsmöglichkeiten besprechen kann. Regelmäßige Gesundheitskontrollen beim Tierarzt sind auch für Wohnungskatzen die beste Präventivmaßnahme.
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