Wer sich eine Katze zulegen möchte muss sich überlegen, was ein neuer Katzenhalter denn so alles benötigt. Niemand möchte am Tag der Adoption plötzlich feststellen, dass ihm ein Tragekorb fehlt oder gar ein Katzenklo. Deshalb gibt es hier eine Katzenzubehör-Checkliste, was neue Katzeneltern berücksichtigen und welche Grundausstattung sie anschaffen müssen.
Vor dem Kauf bzw. der Adoption
Los geht es mit der Erstausstattung: Bevor der neue tierische Mitbewohner einzieht, sollte man folgende Dinge schon im Haus haben:
Katzenklo (1 pro Katze)
Die Katzentoilette* ist eine der wichtigsten Anschaffungen. Die eigentliche Faustregel ist „1 Katzenklo pro Katze + 1“, aber hier kommt es natürlich darauf an, ob man dafür auch Platz in der Wohnung hat.
Katzenstreu
Ins Katzenklo kommt Katzenstreu. Hier gibt es unzählige Arten und man sollte ausprobieren, welches der Katze gefällt und dabei den geringsten „Strandeffekt“ verursacht (also dass die Katzenstreu im ganzen Haus verteilt wird).
Es gibt Katzenstreu, die man im Klo herunterspülen kann, was natürlich ideal ist – allerdings erlauben es viele Gemeinden nicht und Klempner warnen, dass es trotzdem sein kann, dass die Streu Rohre verstopft.
Wir wohnen in einem großen Wohnhaus, und die Gefahr, dass die Katzenstreu irgendwas verstopft und ich für die Reparatur aufkommen muss, ist mir dann doch zu groß. Deshalb kommt die Katzenstreu in einen Mülleimer.
Siehe auch: Katzenstreu – Der komplette Guide
Katzenstreu-Mülleimer
„Großes“ kommt einfach in die Toilette, aber wenn die Katze ins Katzenklo pinkelt, kommt dies in einen extra Mülleimer, damit man seine Toilette nicht verstopft (siehe oben). Ob man einen einfachen Mülleimer nimmt oder einen speziell entwickelten Litter Locker*, der Gerücke besser zurückhalten soll, bleibt jedem selbst überlassen. Bei einem Litter Locker muss man allerdings bedenken, dass man dann die Nachfüllkassetten kaufen muss, da diese soviel ich weiß nicht mit einfachen (günstigen) Müllbeuteln funktionieren.
Transportbox (1 pro Katze)
Wenn zwei Katzenbabys einziehen, kann man diese auch in einem einzigen Katzentragekorb nach Hause bringen – so haben wir es gemacht. Wir hatten erst die die Transportbox Trixie Capri* in klein, in der Garrus und Wrex nach Hause kamen. Als sie etwas älter und größer waren, haben wir eine zweite Transportbox dazugekauft. Als sie dann groß und schwer wurden – inzwischen wiegen sie ca. 5,5 kg – haben wir auf Anraten der Tierärztin zwei größere Transportboxen gekauft – wieder von Trixie – und die kleinen an unser Tierheim gespendet. Boxen aus hartem Plastik lassen sich gut reinigen und die Kater sind im Gegensatz zu Stoffträgern gut geschützt.
In diesem Artikel erkläre ich genauer, was es für verschiedene Trageboxen für Katzen gibt und welche Vor- und Nachteile sie haben.
Futternapf
Rutschfest, spülmaschinengeeignet und nicht zerbrechlich sind dabei wichtig. Ich empfehle Edelstahl, aber ein Futternapf aus Keramik tut es genauso gut. Es gibt auch Futternäpfe mit Mikrochipleser*, die man auf den Chip der Katze programmieren kann, sodass sich der Deckel nur für eine bestimmte Katze öffnet.
Wasserschale
Ob Wasserschale aus Porzellan oder auch aus Edelstahl bleibt jedem selbst überlassen. Ich mag eine Napf, der etwas erhöht ist, falls das Wasser mal schwappt. So kann es leichter wieder auf der Unterseite trocknen. Bei uns steht das Wasser auf einem kleinen Tablett, falls die Kater es im Spielen mal umschmeißen.
Katzen sind meist trinkfaul. Wer sie zum Trinken animieren möchten (z.B. weil nur Trockenfutter gefüttert wird, sollte sich überlegen, einen Trinkbrunnen* anzuschaffen.
Nassfutter
Ob man seinen Katzen Nass- oder Trockenfutter verfüttern sollte, ist eine der heiß diskutierten Fragen in jedem Katzenforum. Nassfutter entspricht ihrer natürlichen Nahrung sicher eher – nur BARFen ist da noch näher am natürlichen Futter. Wir verfüttern daher Nassfutter, aber das muss eben jeder selbst entscheiden. Auch eine Mischung aus Nassfutter und Trockenfutter ist ein guter Kompromiss.
Siehe zum Thema auch:
- Katzenfutter im Test: Eine Übersicht
- So füttert man seine Katze richtig
- Katzen barfen: Eine Barf-Anleitung für Anfänger
Trockenfutter
Auch wer Trockenfutter generell lieber nicht verfüttert, der kann dieses doch als Leckerli verwenden oder zum Clicker-Training mit seinen Katzen.
Dosendeckel
Zum Wiederverschließen geöffneter Nassfutterdosen. Dosendeckel für angebrochenes Katzenfutter sind sehr nützlich, wenn man sein Nassfutter angebrochen aufbewahren möchte. Mit einem Deckel hält sich das Katzenfutter gut für einen Tag oder so. Wir stellen es an heißen Sommertagen mit Deckel in den Kühlschrank, im Winter lassen wir es draußen.
Kratzbaum
Ein Kratzbaum ist sehr wichtig, nicht nur damit die Katzen einen Rückzugsort haben, von dem sie ihr Revier überwachen können. Er ist auch deshalb wichtig, da Katzen ihre Krallen schärfen müssen. Wenn kein stabiler Kratzbaum da ist, verwenden sie dazu womöglich das Sofa.
Kratzbäume gibt es in unzähligen verschiedenen Ausführungen – viele haben buntes Plüsch, womit ich nicht so viel anfangen kann, aber es gibt auch dezentere Kratzbäume* oder Naturkratzbäume*. Auch bei eBay-Kleinanzeigen wird man oft fündig, wenn man wenig ausgeben und trotzdem einen ordentlichen Kratzbaum haben möchte.
Siehe hierzu auch:
Decken
Für in die Transportbox oder auf den Stuhl, auf dem der Kater gerne schläft, denn Kater haaren alles voll.
Fusselbürste
Eine Fusselbürste gegen Katzenhaare ist nützlich, um Katzenhaare von Möbeln oder Kleidung zu entfernen. Ich mag die wiederverwendbare, da die Einwegbürsten mit ihren Klebestreifen immer zu schnell leer sind und jede Menge Abfall produzieren.
Siehe dazu:
Spielzeug
Eigentlich kann man nicht genug Spielzeug für seine Katzen haben. Neben Aktivitätsspielzeug, mit dem sie sich selbst beschäftigen können, empfehle ich auch jedem ein Angelspielzeug, mit dem man mit der Katze spielen kann. Das stärkt die Verbindung zum Tier und macht den Katzen viel Spaß. Besonders Katzen in Wohnungshaltung haben ja sonst nicht so viel Abwechslung im Leben.
Siehe dazu auch:
Krallenschere oder Nagelklipser
Ein Nagelklipser oder eine Krallenschere sind nützlich, um den Tierchen die Krallen zu schneiden. Ein Nagelklipser funktioniert auch, obwohl generell eher zu einer Schere geraten wird, da sie den Nägeln wohl eine bessere Form gibt und verhindert, dass diese brechen.
Siehe dazu:
Katzengras
Das brauchen die Tierchen, um verschluckte Haare wieder auszuwürgen. Kann man fertig kaufen oder selbst anpflanzen.
Gefahren im Haushalt
Außerdem sollte man mit einem kritischen Auge durch seine Wohnung gehen und sich überlegen:
- Gibt es Pflanzen in der Wohnung, die für Katzen giftig sind? – Listen mit für Katzen giftigen Pflanzen gibt es im Internet viele (z. B. auch bei Wohnungskater.de). Oder man googelt die Pflanzen individuell.
- Ist mein Balkon abgesichert? – Katzen können gut klettern und balancieren, aber sie sind auch manchmal tollpatschig. Und auch, wenn sie angeblich immer auf den Füßen landen, wenn eine Katze aus dem 5. Stock vom Balkon fällt, wird ihr auch das nicht mehr viel nützen. Katzennetze sind vielleicht optisch nicht das Ansprechendste, was man sich für seinen Balkon vorstellen kann, aber wer ein dunkles Netz nimmt (kein weißes!) wird erstaunt sein, wie wenig man es von außen sieht – und von innen hat man sich schnell dran gewöhnt. Hier gibt es mein komplettes Tutorial zum Absichern von Balkonen, mit und ohne Bohren.
- Gibt es sonstige Gefahren? – Wackelige Bücherregale vielleicht, die mit Haken an der Wand befestigt werden sollten, damit sie nicht umfallen. Was Katzen nicht essen sollten, sollte man vorsichtshalber wegsperren (Medikamente, Schokolade, Wollfäden). Wer seine Fenster gerne gekippt lässt, sollte sich Kippschutzgitter* kaufen, damit die Katzen nicht hinausspringen oder sich beim Versuch, hinauszuspringen, ihre Organe quetschen.
Nach dem Kauf bzw. der Adoption
- Impfungen – Impfungen sind auch für Wohnungskatzen wichtig. Zumal Katzenpensionen auch auf Impfungen bestehen, damit man seine Katze dort versorgen lassen kann. (Hier erfährst du mehr über die Kosten.)
- Kastration bzw. Sterilisation – Um der Überbevölkerung und dem daraus resultierenden Katzenelend vorzubeugen. Wird empfohlen, wenn die Katzen ca. 6 Monate alt sind – aber da berät der Tierarzt.
- Wandregal – Muss man nicht gleich beim Einzug haben, aber Katzen sind gerne hoch oben und durch ein Wandregal oder ein Bettchen (z. B. so was, ein „Wandliegebett„*) kann man ungenutzte Wandflächen schnell in eine Katzenkletterwand verwandeln.
- Liegeplätze – Körbe, Kratzbäume, Wandregale oder einfach ein alter Karton mit einem Kissen darin.
- mehr Spielzeug – Das alte Spielzeug wird irgendwann langweilig. Gut ist es, wenn man Spielzeug zum Wechseln hat.
- Versorgung im Notfall – Man mag nicht darüber nachdenken, aber falls plötzlich etwas Schlimmes passiert (wie ein Autounfall), sollte man sicherstellen, dass die Haustiere versorgt sind. Bei save-my-pet.ch gibt es Karten fürs Kreditkartenfach im Geldbeutel, auf denen man eine Kontaktperson für den Notfall notieren kann. Dazu gibt es Aufkleber für die Haustür für den Brandfall, damit die Feuerwehr weiß, dass ein Haustier da ist, das eventuell gerettet werden muss. Wer dafür kein Geld ausgeben will, kann sich auch einfach selbst eine Notiz ins Portemonnaie legen.
- Brunner, Dr. David (Autor)
Generelle Überlegungen
Wer eine Checkliste für Katzenzubehör sucht, hat sich vermutlich schon überlegt, dass er eine Katze will. Ich möchte trotzdem noch mal darauf hinweisen, wie wichtig dieser Punkt ist. Ich hatte vor Garrus und Wrex noch nie Katzen und ich gestehe ganz offen: Sie machen mehr Arbeit als erwartet! Siehe dazu auch den Artikel Katze zulegen – ja oder nein?.
Passt eine Katze in mein Leben?
Katzen sind Lebewesen mit Gefühlen und Launen, weshalb man sie auch nicht wie Einrichtungsgegenstände behandeln darf. (Dazu gibt es auch ein Tierschutzgesetz.) Die Aktion Tier würde gerne durchsetzen, dass Katzen am Tag mindestens 4 Stunden Zugang zu Sozialkontakt mit ihrer Bezugsperson haben müssen (also die Katze muss vier Stunden am Tag die Möglichkeit haben, Zeit mit ihrem Menschen zu verbringen). An anderer Stelle hatte ich 6 Stunden gelesen. Wie lange genau die Mindestdauer ist, ist dabei natürlich nicht so wichtig wie die Tatsache, dass Katzenhalter bzw. solche, die es werden wollen, 4-6 Stunden täglich für ihre Kater da sein können müssen. Wer das nicht regelmäßig leisten kann, sollte sich nach einem pflegeleichteren Haustier umsehen.
Passt eine Katze in meine Wohnung
Ihr seid hier bei Wohnungskater.de, weshalb es natürlich zu allererst um Stubentiger geht und nicht um Freigänger. Katzen müssen einen Rückzugsort haben, an dem sie allein sein können, wenn sie das gerade wollen. Die Katze soll selbst entscheiden können, ob sie zum Halter kommt oder etwas Ruhe braucht. Außerdem sollte jede Katze eine Katzentoilette haben. Normalerweise ist von „eine Katzentoilette pro Katze und eine zusätzliche“ die Rede – minimum ist aber eine pro Katze. Ist in der Wohnung Platz dafür?
Wie viele Quadratmeter pro Katze?
Dazu gibt es viele Meinungen. Der Tierschutzbund schreibt dazu in seiner Broschüre Die Haltung von Katzen (PDF) „eine Zweizimmerwohnung für eine reine Wohnungshaltung mit maximal zwei Tieren die untere Grenze“. Die Tierschutz-Katzenverordnung, die aktion tier – menschen für tiere e.V. vorschlägt, möchte das Folgende durchsetzen: Für 1-2 Katzen mindestens 15 m² frei verfügbare Bodenfläche, für jede weitere Katze zusätzlich 2m² und eine Raumhöhe von mind. 2 Metern. Im Merkblatt des schweizer Tierschutzes (PDF) steht: mindestens 7 m² für bis zu 4 Katzen, für jede zusätzliche Katze 1,7 m² – hier steht aber weiter, dass die Haltung von Katzen nach diesen Mindestvorschriften nicht tiergerecht sei. Für Wohnngskatzen geben sie weiter an: „Die Faustregel heisst, pro Katze mindestens ein stets zugängliches Zimmer, also in einer Dreizimmerwohnung maximal 3 Katzen.“ Dieser Faustregel schließe ich mich einfach mal an!
Kann ich mich 10-20 Jahre an die Katze binden?
Katzen werden bis zu 20 Jahre alt. Wer sich 2019 eine Katze in die Wohnung holt, hat sie wahrscheinlich 2029 und möglicherweise sogar 2039 noch. Das ist eine große Verantwortung und man sollte sich vorher fragen, ob man diese wirklich auf sich nehmen möchte.
Auch interessant: Die beste Transportbox für Katzen
Wer passt im Urlaub auf meine Katze auf?
Wer nicht weiß, was er im Urlaub mit einer Katze machen kann, sollte sich auch überlegen, wie wichtig ihm der jährliche Urlaub ist und ob er auch darauf verzichten kann. Es gibt natürlich Katzenpensionen, die für 8-10 EUR am Tag auf Katzen aufpassen. Und es gibt Privatpersonen, die für etwas Geld eine Katze im Urlaub zu sich nehmen. Abgesehen davon gibt es natürlich auch Freunde und Bekannte und Katzenfans, die sich gerne mal für zwei Wochen um eine Katze kümmern und lediglich ein Souvenir vom Urlaubsort als Gegenleistung möchten. Das ist alles machbar – nur sollte man sich vorher darüber im Klaren sein, dass jeder Urlaub für Katzenbesitzer gleich etwas komplizierter wird.
Habe ich für zwei Katzen Platz?
Wer sich eine Katze anschaffen möchte, sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass Katzen entgegen aller anderslautenden Gerüchte keine Einzelgänger sind. Katzen mögen Gesellschaft, und wer eine Wohnungskatze hat, sollte sie auf jeden Fall nicht allein halten. (Ausnahmen sind Katzen, die durch die falsche Haltung und fehlende Sozialisierung schon Verhaltensstörungen haben und keine anderen Katzen tolerieren.)
Die einschlägige Literatur empfiehlt also einen Haushalt mit mindestens zwei Katzen. Am besten man adoptiert Katzen, die schon vom Tierheim als Paar angeboten werden, oder man holt sich bei Katzenbabys ein Geschwisterpaar ins Haus.
Wie Pam Jonson-Benett in ihrem ausgezeichneten (englischen) Buch Think Like A Cat anmerkt, hat dies auch den Vorteil, dass man sich eventuell später, wenn man der Katze doch noch etwas Gutes tun und ihr einen Spielkameraden zur Seite stellen möchte, den eventuell stressvollen und langwierigen Prozess des aneinander Heranführens erspart.
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