Wer eine Katze als Haustier hält, weiß um die Besonderheiten der Stubentiger. Sie sind nicht nur schmusebedürftig und kuscheln gerne – vielmehr benötigen sie viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Ansonsten kann es vorkommen, dass sich die Katzen anderweitig austoben, oft zum Leidwesen von Möbeln oder den Besitzern. Doch eine Katze muss nicht auf die Möbel losgehen. Mit einfachen Mitteln kann man für mehr Beschäftigung sorgen und Spielzeug selbst herstellen.
Anzeichen für Langeweile bei Katzen
Wenn sich die Katze viel drinnen aufhält oder komplett als Wohnungskatze gehalten wird, kann es leicht vorkommen, dass diese sich langweilt und nicht ausreichend ausgelastet ist. Zudem sind Katzen sehr intelligent und brauchen daher Aufgaben und Möglichkeiten, ihre Triebe auszuleben. Können sie dem nicht nachgehen, kann sich dies schnell im Verhalten der Tiere widerspiegeln. Katzen teilen ihr Unbehagen auf verschiedene Weise mit:
- Sauberkeit: Die Katze wird unsauber und nutzt die Katzentoilette nicht mehr.
- Zerstörungswut und Spielaggression: Sie kratzt an Wänden, Polstern oder Möbeln und haben sich beim Spielen nicht im Griff beziehungsweise kennen ihre Grenzen nicht.
- Schlaf: Sie schläft ungewöhnlich viel und bewegt sich wenig.
- Putzen: Die Katze ist häufiger als sonst damit beschäftigt, sich zu putzen.
Selbstverständlich sind diese Faktoren nicht allein Anhaltspunkt für Langeweile. Mitunter können auch das Alter, Krankheiten oder andere Umstände zu diesem Verhalten beitragen.
Beschäftigungen und Rückzugsorte schaffen
Um entspannt im Homeoffice zu arbeiten, während die Katze sich ebenfalls in der Wohnung aufhält, gibt es einige Möglichkeiten, für ausreichend Unterhaltung zu sorgen. Besonders wichtig ist es jedoch gleichermaßen, für Rückzugsmöglichkeiten, Ruhe und Routine zu sorgen, damit sich die Katze rundum wohlfühlt und sich im eigenen Zuhause gut entspannen kann. Bei der Wohnungsgestaltung kann man daher auf diese Punkte achten:
- Schlafplatz gemütlich gestalten: Wie der Mensch selbst benötigen auch Katzen einen Rückzugsort sowie einen kuscheligen Schlafplatz. Dieser sollte jederzeit zugänglich sein und dem Tier die Möglichkeit bieten, sich für ein Nickerchen hinzulegen.
- Ausblick schaffen: Katzen lieben es, Dinge zu beobachten. Bei Wohnungskatzen ist es daher besonders wichtig, Gelegenheiten zu schaffen, aus dem Fenster zu schauen oder den Raum zu beobachten. Hohe Regale, Regalbretter über der Tür, eine Katzen-Kletterwand oder ein Sitzplatz am Fenster sind daher ideal, um das „Katzenkino“ zu ermöglichen.
- Triebe fördern: Katzen klettern gerne. Dementsprechend sind Kratzbäume, ebenso wie Leitern oder Regale perfekt geeignet, um diesen Trieb zu unterstützen und für Beschäftigung zu sorgen.
- Revier nach draußen vergrößern: Wer Wohnungskatzen hält, kann das Revier der Vierbeiner mit wenig Aufwand erweitern, wenn man einen Balkon hat. Dazu gibt es spezielle Fallnetze, die man auf dem Balkon anbringen kann. So können die Katzen auch einige Zeit an der frischen Luft verbringen.
DIY-Ideen: Diese Spielzeuge lassen sich einfach selbst basteln
Um zwischendurch für Spiel und Spaß bei den Katzen zu sorgen, gibt es eine Vielzahl verschiedener Spielzeuge zu kaufen. Neben bunten Plüschtieren, quietschenden Bällen, Kratzpappe oder elektronisch betriebenen Teilen, kann man Katzenspielzeuge selbst herstellen.
Durch das natürliche Beiß- und Kratzverhalten werden die Spielutensilien sowieso stark beansprucht. Mit selbstgemachten Alternativen spart man dadurch nicht nur Geld, sondern tut gleichzeitig auch noch etwas Gutes für die Umwelt. Man kann zudem vorhandene Dinge aus dem Haushalt verwenden und muss nichts extra kaufen.
- Umzugskarton oder Pappkarton als Höhle: Katzen lieben es, sich zu verstecken. Ein großer Karton mit verschiedenen Eingängen und Öffnungen ist ideal, um sie zu beschäftigen und zudem eine sehr günstige Variante.
- Socken mit Katzenminze: Ausrangierte Socken eignen sich gut, um diese mit Katzenminze zu füllen. Diese ist dafür bekannt, bei den Tieren eine aufputschende Wirkung zu haben. Der Geruch animiert sie zum Spielen und beschäftigt sie eine ganze Weile.
- Stock mit Federn: Ein Stock mit einer Schnur als Angel oder einigen Federn, Stoffresten oder Papierfetzen am Ende ist ein ideales Unterhaltungsmittel. Damit kann man gut rascheln und zum Jagen und Toben anregen.
- Befüllte Papierrollen: Klopapier- oder Küchenpapierrollen eignen sich gut zum Befüllen mit raschelnden Materialien. Reiskörner, Grieß oder andere trockene Lebensmittel können eingefüllt und die Enden gut verklebt werden. Entweder man raschelt damit oder wirft die Rollen einfach auf den Boden, wo sich die Katzen selbst damit beschäftigen können. Alternativ befüllt man die Rollen mit Snacks und schneidet kleine Löcher hinein. So muss versucht werden, die Leckerlis herauszubekommen, was Intelligenz und Motorik fördert.
- Naturmaterialien zum Tatzeln: Oftmals genügt es auch, einige Tannenzapfen, Walnüsse oder andere größere Gegenstände bereitzulegen, die die Katzen dann durch die Gegend schieben und danach tatzeln können.
- Beutetiere basteln: Besonders aufregend werden Spielzeuge, wenn sie Instinkte und Triebe wecken. Dazu eignet es sich, Beutetiere wie Mäuse oder Vögel zu basteln. Mithilfe eines Flummis, der durch die Gegend hüpft und mit bunten Stoffen dekoriert oder einer Sockenmaus, die mit einer Schnur durch die Wohnung gezogen werden kann.
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Wenn man mit diesen und anderen Möglichkeiten – vor allem aber auch mit dem persönlichen Spielen mit der Katze – Anreize schafft, die natürlichen Triebe fördert und sie zum Auspowern anregt, steht einem harmonischen Zusammenleben nichts mehr im Weg.
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