Katzen aus dem Tierheim: Pro und Kontra, Kosten [+Häufige Fragen]

Du hast dich bei der Anschaffung einer Katze für das Tierheim statt für einen Züchter entschieden und fragst dich nun: Was muss man bei Katzen aus dem Tierheim beachten? Wir sehen uns an, welche Vor- und Nachteile ein Tier aus dem Tierheim gegenüber einer „gekauften“ Katze mit sich bringt.

Vorteile einer Katze aus dem Tierheim

  • Katzen aus dem Tierheim sind günstiger als Katzen vom Züchter

Bei der Überlegung, ob man eine Katze kaufen oder adoptieren soll, ist der Preis oft nicht der ausschlaggebende Faktor. Wer entscheidet, eine Katze aus dem Tierheim zu holen, tut dies eher aus Überzeugung. Trotzdem ist der Preis natürlich nicht unerheblich.

Für eine Katze aus dem Tierheim betragen die Kosten meist um die 80,- bis 200,- EUR, je nach Tierheim. Dies ist die sogenannte Schutzgebühr, deren Sinn wir bereits an anderer Stelle erörtert haben. Für Rassekatzen muss man, je nach Rasse, mit 300,- EUR bis hin zu 2000,- EUR rechnen.

  • Katzen aus dem Tierheim sind gechipt und geimpft

Katzen aus dem Tierheim sind normalerweise mit einem Chip versehen, über den der Halter registriert werden kann, falls die Katze mal abhanden kommt. Außerdem sind sie geimpft und gut gepflegt, denn die Tiere werden vom Tierarzt behandelt, bevor sie adoptiert werden können.

Beim Züchter ist es meist ebenso, zumindest bei seriösen Züchtern. Wer allerdings ein Katzenbaby von einem Kollegen oder Freund adoptiert, dessen Katze nicht sterilisiert war, muss diese ganzen Dinge noch beim Tierarzt nachholen. Die Tierarztkosten sind jedoch normalerweise überschaubar.

  • Bei Tierheimkatzen weiß man, was man bekommt

Zwar gibt es auch im Tierheim oft mal Katzenbabys, die ein Zuhause suchen, aber oft finden sich dort ältere Katzen, die das Personal schon gut kennengelernt hat. Die Hintergründe sind oft bekannt – ob die Katze Ausgang hatte oder eine reine Wohnungskatze war, ob sie Kinder mag, und ob sie verschmust oder eher schüchtern ist.

  • Wer zwei Katzen möchte, findet im Tierheim oft Katzenpaare

Wer mehr als eine Katze anschaffen möchte – Experten raten von Einzelhaltung ab – findet im Tierheim eventuell schon ein Pärchen, das sich gut versteht und sich so ganz leicht im Doppelpack adoptieren lässt.

Zwar erhält man vom Züchter auch leicht ein Geschwisterpaar, jedoch können die Katzen im Tierheim einander zu einem gewissen Grad aussuchen. So werden Freundschaften geknüpft, die es den adoptierten Tieren sicher auch leichter machen, in einer neuen Umgebung zurecht zu kommen.

  • Ältere Tiere sind weniger anstrengend

Zwar können auch erwachsene Katzen schwierig sein, wenn sie in die Wohnung pinkeln oder endlos vor der Tür miauen, aber Kitten sind auf Dauer sehr anstrengend. Sie haben Energie ohne Ende und stellen allerlei Schabernack an. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit, viel Geduld und am besten auch etwas Clickertraining!

So süß Kitten auch sind, so muss man sich auf die Anstrengung einlassen wollen. Wer das nicht will oder nicht kann, ist mit einer älteren Katze gut beraten – und diese gibt es in Tierheimen auf der ganzen Welt in großer Zahl.

Katzenbaby
Kitten sind sehr süß, aber machen auch viel Arbeit.

Nachteile von Tierheimkatzen

  • Das Tierheim redet mit

Für die Halter ein Nachteil, für die Tiere eher nicht: Wer eine Katze aus dem Tierheim haben möchte, muss den Regeln entsprechen, die das Tierheim aufstellt. Wer dann eine Wohnung mit Balkon hat, wird diesen (je nach Tierheim) höchstwahrscheinlich absichern müssen.

Diese Regel ist sicher sinnvoll und auch generell ist es gut, dass ein Tierheim sich darum kümmert, dass das neue Zuhause katzengerecht ist. Unser Problem beim Anschaffen einer Katze war unter anderem, dass der Balkon ungesichert war, weil die Renovierung kurz bevor stand.

  • Es gibt nicht alle Rassekatzen zur Auswahl

Auch Rassekatzen landen leider oft im Tierheim. Gründe gibt es viele: Den Tod oder eine schwere Krankheit des Besitzers, ein Umzug – die Umstände ändern sich, sehr zum Leidwesen der Katze. Das ist traurig, aber wer den Wunsch verspürt, eine Rassekatze zu besitzen, der kann eventuell auch im Tierheim fündig werden.

Trotzdem ist natürlich nicht jede Rasse immer zu haben, schon gar nicht im Tierheim vor Ort. Sehr viele Tiere sind auch Mischlingskatzen, die ungeplant in die Welt gesetzt wurden, weil Herrchen oder Frauchen keine Kastration bezahlen wollte.

  • Die Anschaffung kann dauern

Je nachdem, was für ein Tier man haben möchte und welche Anforderungen das Tierheim an den neuen Halter bzw. der Halter an das neue Tier stellt, kann sich eine Adoption einige Zeit hinziehen. Stellt das Tierheim Mängel fest, z. B. den bereits genannten nicht gesicherten Balkon, müssen diese erst behoben werden.

Wer eine Rassekatze möchte, wartet eventuell eine ganze Weile, bis eine solche im Tierheim aufschlägt, und wer ein Katzenpärchen zusammen adoptieren möchte, muss unter Umständen auch darauf erst warten.

Adoption aus dem Tierheim – Die Kosten

Wer eine Katze aus dem Tierheim adoptieren möchte, muss zu allererst einmal die Schutzgebühr bezahlen. Die Schutzgebühr für Katzen liegt in der Regel zwischen 100,- EUR und 200,- EUR. Manche Tierheime geben besonders alte oder chronisch kranke Tiere auch etwas günstiger ab.

Hier ein paar konkrete Zahlen mit Quellenangaben, stand 2022:

Natürlich kosten Katzen auch danach noch Geld für Futter, Tierarzt oder eine Katzenpension in der Ferienzeit. Eine Aufstellung der Kosten zur Haltung von Katzen findest du hier.

Häufig gestellte Fragen zu Katzen aus dem Tierheim

Kann man eine Katze aus dem Tierheim gleich mitnehmen?

Das hängt vom Tierheim ab. Manche Tierheime machen eine Vorkontrolle, viele machen eine Nachkontrolle, um sicherzustellen, dass die Katze in ihrem neuen Heim zufrieden und sicher ist.

Wie läuft es im Tierheim ab?

Bevor die Katze mitgenommen werden kann, muss normalerweise einiger Papierkram erledigt und die Schutzgebühr bezahlt werden. Manche Tierheime möchten auch eine Vorkontrolle machen, sodass das Tier nicht gleich mitgenommen werden kann, sondern erst ein Kontrolltermin vereinbart werden muss.

Der beste Tipp hier ist: Einfach beim heimischen Tierheim melden und nachfragen, denn jedes Tierheim erledigt die Dinge etwas anders.

Wie lange dauert es, bis eine Katze sich eingewöhnt?

Kitten gewöhnen sich in der Regel recht schnell an ein neues Zuhause und können sich schon nach 1-2 Wochen wie daheim fühlen. Ältere Katzen mögen dagegen oft keine Veränderung und können auch leicht ein paar Monate brauche, um sich im neuen Heim mit dem neuen Menschen wohlzufühlen.

Ist bereits eine andere Katze in der Wohnung, kann dies die Eingewöhnung erschweren. Hier kann ein langsames Heranführen der beiden Katzen aneinander helfen. Auch gemeinsames Spielen und Clickertraining können sich positiv auswirken.

Können sich Katzen an neue Besitzer gewöhnen?

Ja, auch ältere Katzen können sich noch an neue Besitzer gewöhnen. Wichtig dabei ist, dass sich der neue Besitzer auch um die Bedürfnisse seines neuen Haustiers kümmert. Dazu gehören neben der regelmäßigen Fütterung und einem Rückzugsort auch das gemeinsame Spielen, damit die Katze Bewegung bekommt und sich nicht langweilt.

Wie geh ich mit einer scheuen Katze um?

Manch eine Katze ist von Anfang an verschmust, andere Katzen sind ängstlich und brauchen viel Zeit. Hier sollte man darauf achten, dass das Tier genug Rückzugsorte hat. Ja, Katzen sind flauschig und weich, aber nicht jede Katze möchte gestört oder angefasst werden. Besser ist es, die Katze auf sich zukommen zu lassen. Sei da, wenn sie bei dir sein will, aber überfordere sie nicht.

Klickertraining, das die Katze belohnt, wenn sie sich sich zu ihrem neuen Menschen traut, kann ebenfalls helfen.

Außerdem sollte man ausgiebig mit der neuen Katze spielen. Auch Aktivitätsspielzeug, mit die Katze sich selbst beschäftigen kann, sind eine gute Idee, um Langeweile vorzubeugen. Gutes Spielzeug muss auch nicht teuer sein – man kann auch Spielzeug günstig selbst basteln.

Was muss man beachten, wenn man eine Katze aus dem Tierheim holt?

Zur Abholung sollte man einen Tragekorb mitbringen, und das neue Zuhause sollte katzensicher sein. Das bedeutet z. B. Balkone sollten abgesichert werden, Bücherregale im Idealfall an der Wand festgeschraubt, und giftige Pflanzen sollten auch nicht im Haus sein.

Was muss man für die Katze aus dem Tierheim anschaffen?

Hier findest du eine Liste mit 19 Dingen, die du für deine Katze anschaffen solltest. Dazu gehören Katzenklo, Futternapf, ein Schlafplatz bzw. Kratzbaum, Spielzeug und eventuell ein Futterautomat. Auch Katzenfutter musst du natürlich für das neue Tier bereithalten.

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